Gem - Jus
G
- GEMA-freie Musik
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Musik,
- die entweder "gemeinfrei" ist, also keinem Urheberrecht mehr unterliegt
oder - deren Urheber ausdrücklich auf Tantiemen für die öffentliche Aufführung (s. hierzu auch folgender Artikel aus der Rubrik Urheberrecht!) verzichtet, sofern diese nicht kommerziell ist, also ohne Gewinnerzielungsabsicht.
- die entweder "gemeinfrei" ist, also keinem Urheberrecht mehr unterliegt
- Gemeinfreiheit
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Die Gemeinfreiheit bezeichnet alle Werke, die keinem Urheberrecht mehr unterliegen oder ihm nie unterlegen haben. Das im angloamerikanischen Raum anzutreffende Public Domain (abgekürzt PD) ist ähnlich, aber nicht identisch mit der europäischen Gemeinfreiheit.
In allen Rechtsstaaten – insbesondere in der Westlichen Welt – ist für alle schöpferischen Werke das jeweilige Urheberrecht zu beachten.
Nach deutschem und österreichischem Recht ist ein Totalverzicht auf das Urheberrecht – etwa zugunsten der Allgemeinheit – nicht möglich. Daher gibt es dort auch keine Gemeinfreiheit durch Rechteverzicht wie in den USA, wo auf alle Rechte verzichtet werden kann und das Public-Domain-Werk den gleichen Status wie ein nicht mehr geschütztes Werk besitzt. Es ist allerdings möglich, das Werk unter einem solchen Nutzungsrecht zur Verfügung zu stellen, dass es von jedermann frei veränderbar ist.
Nach deutschem Recht wird der Begriff Gemeinfreiheit auch und besonders für amtliche Werke gebraucht, die von vornherein keinen oder nur eingeschränkten Urheberrechtsschutz genießen (§ 5 UrhG).
Gemeinfreiheit bezieht sich immer auf die jeweilige nationale Rechtsordnung, und zwar sowohl der des Urhebers als auch der des Nutzers. So sind etwa Fotos von US-Regierungsbehörden, die in den USA keinem Copyright unterliegen, in Deutschland sehr wohl urheberrechtlich geschützt. Praktisch ist die Verwendung jedoch in den meisten Fällen erlaubt.
- Gstanzl
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Schnaderhüpfl, Trutzgsangl, Vierzeiler
… damit sind all jene bekannten, gereimten und gesungenen Improvisationen gemeint, die als Ausdruck heiterer und ernster Vorgänge, Gemütsstimmungen, Lebensanschauungen und Schwächen des Menschen verwendet werden. Ein echtes Gstanzl besteht aus einem einzigen Vierzeiler von acht Hebungen, die Melodie wird in Dur gesungen, es wird auch heute noch vielfach aus dem Stegreif in der jeweiligen Mundart gedichtet und stellt in einer Strophe ein Ganzes dar. Gstanzl mit ihren unzähligen Melodien leben vor allem vom Vortrag und erhalten die Würze erst durch den passenden gesanglichen Vortrag in der entsprechenden Situation.
An Gelegenheiten, Gstanzl entstehen zu lassen, fehlte es früher genauso wenig wie heute. Meist waren oder sind es Burschen und Männer, die diesen Stegreifgesang pfleg(t)en und ihn als Ausdruck ihrer übermütigen Kraft, ihres herausfordernden Witzes, ihrer Lebens- und Liebeslust, ihrer Spott- und Necksucht verwenden. Im Zuge der Emanzipation gibt es genügend weibliche Gstanzlsänger, die keine Scheu als Hochzeitslader oder beim An- und Aussingen kennen. Einmal derb und hart, ein anderes mal zart und innig, wie man es nicht für möglich halten würde.
H
- Hackbrett
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Das Hackbrett ist ein Typ einer Kastenzither, deren Saiten mit Klöppeln angeschlagen werden. Die Klöppel oder Schlägel bestehen aus Holz und können mit Leder oder Filz überzogen sein. Hackbretter sind Saiteninstrumente, die nach der Art der Tonerzeugung auch zu den Schlaginstrumenten gezählt werden. Zwischen Nordamerika, West- und Osteuropa, dem Mittleren und dem Fernen Osten sind regional unterschiedliche Formen von Hackbrettern verbreitet. Unter der deutschen Bezeichnung »Hackbrett« werden im engeren Sinn Formvarianten verstanden, die in der »alpenländischen Volksmusik« beheimatet sind.
Das Instrument kann Trapez-, Halbtrapez-, Rechteck- oder Flügelform aufweisen. Moderne Instrumente haben die Form eines gleichschenkligen Trapezes. Darüber laufen meist über zwei Stege Metall-Saiten. Pro Ton sind in der Regel zwei, drei oder mehr Saiten gruppiert, das Hackbrett ist also zwei-, drei-, vier- oder fünfchörig. Die Saiten werden mit Stimmwirbeln gestimmt. Bauart und Auswahl der Schlägel haben eine wesentliche Auswirkung auf die Klangfarbe. Zur Erzielung besonderer Effekte kann man die Saiten auch mit den Fingern zupfen (»Pizzicato«).
Die heutige Hackbrettform ist weltweit ungefähr die Gleiche, nämlich ein Trapez. Das ist auch das Prinzip vom Hackbrett, lange Saite = tiefer Ton, kurze Saite = hoher Ton. Dadurch ergibt sich die Trapezform. Man unterscheidet das → diatonische Hackbrett, das überwiegend zur harmonischen Begleitung verwendet wird, und das → chromatische „Salzburger“ Hackbrett.
GeschichteDas Hackbrett ist ein sehr altes Instrument. Es könnte aus dem Byzantinischen Reich nach Europa gekommen sein. Vor der Mitte des 15. Jahrhunderts gibt es jedoch kaum Hinweise auf seine Existenz. Der aus dem Nahen Osten kommende mögliche Vorläufer des Hackbretts, das Psalterium, wurde jedoch eher gezupft als geschlagen.
Die Version, die sich in Frankreich aus dem Psalterium entwickelte, wurde auf Französisch doulcemèr genannt, dieser Name stammt vermutlich vom lateinischen dulce melos, »süßes Lied« oder »lieblicher Klang«. Im englischen Sprachraum heißt das Hackbrett heute noch dulcimer. Zweifelsfrei belegt ist das Hackbrett seit 1370 in einer Reihe mitteleuropäischer Darstellungen als langgestrecktes Bassinstrument, das zunächst mit nur einer, später mit bis zu drei Saiten bezogen ist. Um 1450 werden die Bezeichnungen Dulce Melos (lateinische Traktate), Doulcemer und Hackbrett (Zürich) verwendet.
- Halbwalzer
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Halbwalzer sind, wie Walzer, durchweg im 3/4- Takt. Ein Walzer besteht pro Teil aus 32 Takten, der Halbwalzer hat jedoch nur 16 Takte. Ernst Schusser (Volksmusikarchiv Oberbayern) schließt aus den von ihm untersuchten bayerischen Musikanten-Handschriften, der Begriff bezeichne eben nur den halben Walzer, nämlich die erste meist 16-taktige, notierte Hälfte »ohne das auswendig gespielte oder getrennt notierte Nachspiel.«
Laut den Musikethnologen Karl Horak und Felix Hoerburger, wird die Bezeichnung Halbwalzer regional recht unterschiedlich verwendet. Es finden sich darunter verschiedenartige Typen, mit meist 16-taktigen Melodien.
- Handzuginstrument
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Ein Handzuginstrument (Ziehharmonika) ist ein Musikinstrument mit einem Balg, der durch das Zudrücken und Aufziehen einen Luftstrom erzeugt, um durchschlagende Zungen in Schwingung zu bringen und somit Töne zu erzeugen. Handzuginstrumente gehören daher zu den Aerophonen, im Speziellen den → Harmonikainstrumenten.
- Harfe
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Die Harfe gehört zu den Zupfinstrumenten. Sie ist eines der ältesten Musikinstrumente der Menschheit und kam bereits um etwa 3000 v. Chr. in Mesopotamien und Ägypten vor.
Unter den drei Grundtypen der Zupfinstrumente (Harfen, Zithern und Lauten) ist die Harfe charakterisiert als ein Instrument, bei dem die Saiten senkrecht (Winkelharfe) oder abgeschrägt an der Resonanzdecke ziehen. Die Konzertharfe als größte Vertreterin ihrer Art ist mit etwa 180 cm Höhe und bis zu 40 kg Gewicht eines der größten und schwersten Orchesterinstrumente.
Bei den einfachsten Harfen ist jede Saite für nur einen Ton zuständig. Bei der Hakenharfe kann man jede Saite mittels eines Hakens, häufig auch Halbtonklappe genannt, je nach Bedarf um eben einen Halbton höherstimmen. Bei der Pedalharfe kann man durch das Betätigen eines Pedals alle gleichnamigen Töne des Instrumentes um einen Halbton erhöhen, bei der Doppelpedalharfe um einen weiteren Halbton.
Die Bezeichnung „Konzertharfe“ bezeichnet immer eine Doppelpedalharfe (Grundstimmung Ces-Dur), mit der in allen Tonarten gespielt werden kann; die im alpenländischen Raum gebräuchliche Bezeichnung »Volksharfe« bzw. »Tiroler Volksharfe« bezeichnet eine Einfachpedalharfe (Grundstimmung Es-Dur), mit der in Tonarten bis zu drei Bes und vier Kreuzen einschließlich C-Dur gespielt werden kann.
2016 wurde die Harfe zum Instrument des Jahres gewählt.
- Harmonie
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altgriechisch ἁρμονία harmonía »Ebenmaß«, »Harmonie«, Silbe ar oder har: indogerman. Herk. = Vereinigung von Entgegengesetztem zu einem Ganzen.
Musikalisch versteht man unter Harmonie – im Gegensatz zur Melodie – das zeitgleiche Erklingen mehrerer Töne (Akkord) in vertikaler Ordnung. Als »harmonisch« werden Akkorde empfunden, in denen Töne vorkommen, die auch Obertöne des Grundtons sind. In Volksmusikerkreisen versteht man unter Harmonie auch ein → Harmonikainstrument.
- Helikon
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Helikontuba
Das Helikon, ist ein mitteleuropäisches Blechblasinstrument, das in den Tonhöhen der Tuba hergestellt wurde und wird. Das in den 1840er Jahren eingeführte Helikon ist ein Sondermodell der Tuba in annähernd kreisförmiger Bauweise, damit es vom stehenden oder auch marschierenden (s.u.) Musiker um die Schulter gelegt werden kann.
Das Helikon gehört wie die Tuba zur Familie der Bügelhörner, da die Mensur weitgehend konisch ist. Die Mensur wird anhand des Öffnungswinkels des Schalltrichters und der Öffnungslänge definiert.
Das Helikon ist der Vorläufer des Sousaphons, dessen größerer Schalltrichter allerdings abnehmbar ist und nicht wie beim Helikon seitlich, sondern über den Kopf des Spielers geführt wird. Zu spielen sind Helikon, Tuba und Sousaphon mit einem Kesselmundstück. Durch die um den Spieler geschlungene Bauform lässt sich das Helikon bei der Reiter- und bei der Marschmusik besser tragen als die Tuba. Beim Sitzen hat die herkömmlich geformte Tuba jedoch Vorteile.
- Hirtenflöte
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Blockflöte, Hirtenpfeife, Holzpfeife, Spielpfeife
Die Hirtenflöte gehört zu den Längsflöten. Längsflöten werden vom Spieler in mehr oder weniger großem Winkel nach unten und geradeaus nach vorn oder gelegentlich etwas zur Seite gehalten. Neben den Längsflöten gibt es auch Querflöten.
Die Hirtenflöte oder auch Hirtenpfeife wird auch als Spielpfeife, Holzpfeife bezeichnet. Im deutschen Sprachraum ist heute meist die Bezeichnung Blockflöte gebräuchlich. Die Bezeichnung Hirtenflöte weist auf einen Zusammenhang mit dem Hirten- und Sennerberuf hin. Möglicherweise hielt man durch bestimmte Tonfolgen das Vieh in den Wäldern zusammen, aber in erster Linie diente die Hirtenflöte der Unterhaltung und konnte als sog. Hosentascheninstrument leicht mitgeführt werden.
- Hoagartn
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Hoamgartn, Hoangartn, Hoigarta, Hoagascht, Hoangartn, Raingartn, Hoimgarta, Huigarte, Huigert
Früher hat man sich abends nach getaner Arbeit mit Nachbarn und Freunden vor einem Bauernhaus, also eben im Heimgarten, zu Ratsch und Tratsch, zu Musik und Tanz, getroffen, man ist "heimgartln" gegangen. In der kälteren Jahreszeit, insbesondere zwischen Kathrein (25.11.) und Aschermittwoch, fanden diese ungezwungenen Zusammentreffen in der »Gunklstubn« statt. Die Bezeichnung »Gunkl«, »Gunggel«, »Kunkel« usw. stammt möglicherweise aus dem romanischen, denn der Spinnrocken heißt französisch »quenoille« und italienisch »conoccia«. In der »Gunklstubn« haben die Frauen gesponnen, gestrickt, gehäkelt oder genäht, die Männer – wie beim »heimgarteln« – geratscht, Karten gespielt oder Musik gemacht. Neben den Wirtshäusern waren die »Heimgarten« die dörflichen Mittelpunkte aller öffentlichen und privaten Vergnügungen.
Hier wurden nicht nur die wichtigsten dörflichen Ereignisse besprochen, sondern vor allem die Geschlechter durch Scherz und Tanz brauchnormiert und damit sozial kontrolliert im Umgang miteinander eingeübt und nicht selten auch Ehen angebahnt. Kein Wunder also, dass hierbei manches geschah, was den Unwillen der Obrigkeit hervorrief. Schon 1553 gebot die Landesordnung vergeblich, »die Gunckel und Rockenraisen nit mehr zu gestatten«. 1635 wetterte ein Mandat Kurfürst Maximilians I. gegen Unsittlichkeit beim »Heimgartengehen, Gunkeln und Fensterln«. Dennoch hat sich der Brauch über die Jahrhunderte hinweg erhalten.
Bei einem Hoagartn werden die Musikgruppen nicht ausgewählt oder bestellt, es gibt kein Programm und kein Honorar, aber dafür geht im Lauf des Abends - wie es halt früher im Wirtshaus der Brauch war - ein Sammelteller für die Musikanten um. Und nicht selten wird auch heute noch bei diesen "Hoagart'n" gestrickt oder gehäkelt. "Hoagart'n" heisst es übrigens nur zwischen Isar und Lech. »Hoagascht«" im Leitzachtal. »Hoangart'n« zwischen Inn und Salzach, »Raingart'n« an der Unteren Donau und im Bayersichen Wald und »Hoimgarta«, »Huigarte«, »Huigert« sind verschiedene schwäbische Mundartformen des gleichen Begriffs.
J
- Jodler
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Almer, Almschrei, Almschroa, Ari, Dudler , Gallnen, Juchezer, Juchzer, Naturjutz, Roller, Ruggusseli, Wullaza, Zäuerli
Jodeln ist Singen ohne Text auf Lautsilben bei häufigem schnellen Umschlagen zwischen Brust- und Falsettstimme. Üblich sind Silbenfolgen wie beispielsweise »Hodaro«, »Iohodraeho«, »Holadaittijo« und viele ähnliche. Kennzeichnende Merkmale des Jodelns sind auch große Intervallsprünge und weiter Tonumfang. In wahrscheinlich allen gebirgigen und unwegsamen Regionen der Welt gibt es verschiedene Techniken, um mit Rufen weite Distanzen akustisch zu überbrücken.
Ursprüngliche Jodler wurden oft solistisch praktiziert, die meisten Jodel-Lieder sind mehrstimmig und scheinen häufig als Kehr- und Schluss-Refrain von Volksliedern auf. Besonders in der Schweiz, aber auch im übrigen alpenländischen Raum hat sich im 19. Jahrhundert eine Pflege des Jodlers in Chören entwickelt. Auch die kirchliche, sakrale Volksmusiktradition – etwa in Südtirol – kennt ein- oder mehrstimmige Jodler. Und auch instrumentale Jodler werden von Kleingruppen gespielt. Die wohl umfangreichste Jodlersammlung wurde im Jahr 1902 von Josef Pommer veröffentlicht: 444 Jodler und Juchezer.
Lokale Bezeichnungen sind Wullaza (Steiermark), Almer (Oberösterreich), Dudler (Niederösterreich und Wien), Gallnen (Oberbayern), Ari (Bayerischer Wald), Roller (Oberharz), Zäuerli oder Ruggusseli (Appenzellerland), Juchzer, Naturjutz (Muotathal, Ybrig und Schwyz) und andere.
GeschichteDie Ursprünge des Jodelns gehen auf vorhistorische Zeiten zurück: Jodelnd verständigten sich Hirten und Sammler, Waldarbeiter und Köhler. Nicht nur in den Alpen wurde von Alm zu Alm mit Almschrei (Almschroa) oder Juchzer (Juchetzer, Jugitzer, Juschroa) kommuniziert oder auch das Vieh mit einem Jodler (Viehruf) angelockt.
Im alpenländischen Volkslied wurde der Jodler zum Jodel-Lied musikalisch weiterentwickelt. Hierbei unterscheidet man zwischen dem gesungenen Jodler, der nur in Bruststimme und meistens nur in kurzen Sequenzen zwischen den Liedversen gesungen wird, und dem geschlagenen Jodler, bei dem Brust- und Falsettstimme häufig und kunstvoll wechseln. Geschlagene Jodler können sehr lang sein und verlangen regelrechte Stimmakrobatik.
- Juschroa (Juchitza)
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Gibt es in manchen Bergregionen als Ausdruck von Begeisterung als Jubelschrei, der nicht selten nach einem Gipfelsieg erklingt.
Quelle: salzburgerland.com