Volksmusik im Wirtshaus: eine Philosophie

Eine ideale Symbiose – sofern beide Seiten die Spielregeln kennen und sich daran halten.

Wo gibt's denn sowas?

Wirtshäuser sind seit jeher soziale und gesellige Orte, an denen man sich trifft, diskutiert und musiziert. Volksmusikanten kommen zum öffentlichen Musizieren ins Wirtshaus; ohne Bühne, auf der ein fest­stehendes Programm abgespult wird. Selbst die Zeit, zu der das Ganze losgehen soll, bleibt offen. In geselliger Atmosphäre wird je nach Lust und Laune in verschie­densten Besetzungen musiziert: mit Geige, Gitarre, Klarinette, Trompete, Flügelhorn, Harmonika, Tuba, Kontrabass uvm.

Ohne Probe, Noten oder Vorschriften – und gerade deshalb mit­reißend und schwungvoll. Dazwischen wird gesungen und es darf getanzt werden. Die Gäste können den Spielern auf die Finger schauen, über die oft köstlichen Liedtexte lachen, gut essen und trinken. Verstärker? Fehlanzeige! Man kann sich noch mit anderen unter­halten, ohne vom Lautsprecher überdröhnt zu werden.

Das ist frische, handgemachte Volksmusik!

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Symbiose zwischen Wirt und Musikant

Die Wirtsleute der ausgezeichneten Lokale ermöglichen und wünschen in ihren Gaststätten das spontane, lebendige Singen und Musizieren. Es soll beiden Seiten etwas bringen: dem Wirt eine gute Atmosphäre und den Sängern und Musikanten eine Möglichkeit, zwanglos und frei von Bühnenperfektionismus für eine gute Unterhaltung zu sorgen. Honorare werden nicht bezahlt, dafür hält der Wirt Sänger und Musikanten zechfrei, sofern die Zahl der Musizierenden in einem vernünftigen Verhältnis zur Zahl der Wirtshausgäste steht. Im Idealfall werden die Musikanten sogar von begeisterten Gästen versorgt.

Musikantenfreundliche Wirtshäuser …

Musikantenfreundliche Wirtshäuser zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass in ihnen regelmäßig ungezwungen musiziert wird, weil sich Musikanten dort jederzeit willkommen und wohl fühlen. Ob ein Wirtshaus musikantenfreundlich ist, entscheiden dabei weder der Wirt noch irgendeine Institution, sondern ausschließlich die Musikanten selbst.

… und wirtshausfreundliche Musikanten

Mitunter kommt es vor, dass ein spontanes Musizieren unangebracht oder unerwünscht ist; z.B. bei einer geschlossenen Veranstaltung oder einem Leichenschmaus. Deshalb ist es grundsätzlich empfehlenswert, sich mit dem Wirt entsprechend abzustimmen. Das vermeidet böse Überraschungen auf beiden Seiten.

Musikanten im Wirtshaus
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Dein eigener Musikantenstammtisch

So mancher Wirt hat mit dieser Form von Wirtshausmusik noch keine Erfahrung gemacht, wäre aber durchaus offen für einen Versuch. Sprich doch deinen Wirt einmal darauf an und organisiere deinen eigenen Musikanten­stammtisch! Und solltest du ihn ganz und gar nicht dafür begeistern können, findest du in unserer Liste musikanten­freundlicher Wirte wenigstens eine Alternative.

Was tun, wenn der Wirt wechselt?

Solltest du erfahren haben, dass z.B. die Inhaber gewechselt haben oder ein Wirtshaus, das einmal empfohlen wurde, die Voraussetzung hierfür nicht mehr erfüllt, dann ändere den Eintrag (als registrierter Benutzer) bitte gleich entsprechend ab oder klicke auf »Änderungen für dieses Wirtshaus melden«! Der Eintrag wird dann vom volXmusik.de-Team entsprechend aktualisiert.

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„Offizielle“ Aktion »Musikantenfreundliches Wirtshaus«

Schon vor Jahren rief Bezirks­heimatpfleger Franz Xaver Scheuerer zusammen mit seinem Mitarbeiter, dem Volkskundler Hans Wax, Franz Schötz vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege sowie Anton Röhrl, dem Präsidenten des Bayerischen Hotel- und Gaststätten­verbandes, die Aktion »Musikanten­freundliches Wirtshaus« ins Leben. Diese Aktion, die auch über eine eigene Website verfügt, hat das Ziel, das spontane gesellige Wirtshaus­singen und ‑musizieren wiederzubeleben.

Logo Musikantenfreundliches Wirtshaus